Gallisand

Bürger der Gemeinde Bietigheim wissen selbstverständlich was Gallisand ist. Wandeln sie doch täglich auf Wegen oder Plätzen, die mit Gallisand wasserdurchlässig befestigt sind. Es handelt sich dabei um Granit-Bergsand aus dem Schwarzwald mit leicht rötlicher Farbe. Durch seine variable Körnung verwandelt er den Untergrund in trittfeste, sehr ebene Flächen. Zwölf Kubikmeter davon lagerten nun seit letzter Woche am Rande unserer Bouleplätze.

Mit diesem Sandberg wollten wir zwei Ziele erreichen. Also, unsere Plätze sind hervorragend für unser Spiel geeignet. Sie sind eben, fest und garantieren einen leicht zu kontrollierenden Lauf der Eisenkugeln. Leider ist die Welt der Bouleplätze eine völlig andere. Die üblen Kiesäcker, Sandgruben und Schotterfluren, die uns auf Turnieren oder Auswärtsspielen begegnen, führen bei unseren Spielern zum Haare raufen und zu schierer Verzweiflung. Die von uns perfekt geworfenen Kugeln führen sich nach dem Aufprall auf solchen Böden wie Derwische auf, verspringen, schlagen Haken wie Hasen, kurz: verhalten sich völlig entgegen der ihnen mitgegebenen Intention. Da muss Abhilfe her, dachten sich die Verantwortlichen und hatten den Sandberg geordert. Der Sand mit einer groben Körnung und einer dicken Auftragsschicht soll uns optimale Trainingsmöglichkeiten bieten, um in der Welt fremder Bouleplätze zu bestehen.

Das zweite Ziel. Nun, wie wir berichteten (siehe Artikel KW 15/2024) fühlen sich im Gefüge der Sandkörner vor allem auf dem stärker beschatteten Teil allerlei kleine Pflanzen sehr wohl. Sie dürften noch bekannt sein: Einjähriges Rispengras, Kleines Liebesgras, Behaarte Schaumkresse und Konsorten haben sich uneingeladen auf den Plätzen breit gemacht. Aber damit hat es nun eine Ende. Mit einer speziellen Oberbodenfräse wurde der Boden aufgelockert und dabei die ungebetenen Gäste entwurzelt. Mit Inbrunst haben sich hernach mit Hilfe von Rechen und Harken zahlreiche Helfer über sie hergemacht und vom Sand getrennt. Wenn dann immer noch ein Pflänzlein seine grüne Arme ausgestreckt hat, bekam es nun eine dicke Schicht Gallisand um die grünen Sprossen geschlagen und wird sich – so hoffen wir –  nicht mehr so schnell an die Oberfläche wagen.

Zu Guter Letzt war nach schweißtreibender Arbeit der riesige Sandberg verteilt und die Helfer durften nun noch den Berg an Butterbrezeln, belegten Brötchen und Muffins kleinessen, was genauso effizient gelang.

Herzlichen Dank an alle, aber im besonderen an Valentin!

Text: Stephan Biebinger

Die Wilde 13

Wer kennt sie noch, die Piratenbande namens Wilde 13 aus der Augsburger Puppenkiste?
Im Buch von Michael Ende müssen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mit der Dampflok Emma Lummerland verlassen und sich auf die gefahrvolle Reise nach Kummerland aufmachen. Eine abenteuerliche Geschichte beginnt, sie steckt voller wunderlicher Geschehnisse und noch phantasievollerer Gestalten, darunter eben die Wilde 13.

Wir hatten ein Heimspiel in der Hardtliga und angekündigt war: die Wilde 13. Allerdings handelte es sich dabei nicht um wilde, gefährliche Piraten sondern um eine Mannschaft der Boulespielgemeinschaft Stutensee. Eine Truppe sehr sympathischer Frauen und Männer, die sich mit uns bei unserem Lieblingsspiel messen wollten. Besonders nett fanden wir, dass sich unsere Gäste sehr anständig benahmen und uns in vier von fünf Spielen den Vorrang ließen, so dass die ominöse Zahl 13, die im Boulesport den Sieg bedeutet, in diesen vier Spielen von unseren Teams verbucht werden konnte. Nach der derben Pleite im Auftaktspiel waren wir entsprechend erleichtert und konnten ruhigen Gewissens gegen 22 Uhr den Heimweg antreten. Unser nächstes Spiel in der Hardtliga ist am 6. Mai. Wir haben wieder ein Heimspiel und treten gegen den TSV Grünwinkel an. Da mittlerweile auch unsere Trikots angekommen sind, können wir künftig bei Trainings- und Ligaspielen im einheitlichen Look auftreten.

Text: Stephan Biebinger